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Hochwasser: Jetzt erst recht nach Schlesien reisen

Lomnitz, Luftbild: Krzysztof Stankiewicz

Während in Teilen Ostdeutschlands noch Hochwasseralarm herrscht, hat sich die Situation in Polen bereits deutlich entspannt. Dort fürchtet die Tourismusbranche aber hohe Folgeschäden, weil Gäste ausbleiben. „Fast alle Touristenziele im Südwesten Polens sind wieder problemlos zugänglich“, betont Marcin Płachno, Leiter des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland und empfiehlt einen Besuch im Herbst.


„Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davongekommen“, bilanziert Elisabeth von Küster vom Schlosshotel in Lomnitz (Łomnica) in Niederschlesien. Zwar hatte der direkt an ihrem Anwesen vorbeifließende Fluss Bober (Bóbr) kleine Teile des Schlossparks und den Küchengarten unter Wasser gesetzt, aber an den Gebäuden gebe es keine sichtbaren Schäden. Wie Lomnitz haben auch andere Schlosshotels im Hirschberger Tal wieder geöffnet. Aber noch halten sich dort viele Gäste zurück.


Obwohl nur einige Orte im Süden Polens wie Glatz (Kłodzko), Bad Landeck (Lądek-Zdrój) oder Neisse (Nysa) stark vom Hochwasser betroffen waren, sind die touristischen Auswirkungen fast überall in der Region spürbar. Jakub Feiga, Direktor der Niederschlesischen Tourismusorganisation, nennt als Beispiel den Nationalpark im Heuscheuergebirge. Keiner der Wege dort war durch Hochwasser geschädigt, das Gebiet war problemlos erreichbar, dennoch brachen die Gästezahlen auf etwa ein Zehntel des Niveaus der Vorjahre ein. „Das sind echte Verluste“, betont Feiga.


Nur etwa fünf Prozent der wichtigen Touristenziele in Niederschlesien mussten zeitweilig geschlossen werden, aber die intensive Berichterstattung führte dazu, dass auch massenhaft Aufenthalte in Hotels storniert wurden, die überhaupt nicht von der Flut betroffen waren. Statt der sonst im September üblichen 80 Prozent habe er nur rund 20 Prozent Auslastung, berichtet der Besitzer einer Pension im Riesengebirgs-Ferienort Schreiberhau (Szklarska Poręba). Dabei gab es auch dort keine nennenswerten Schäden. Schreiberhau lebe zu großen Teilen vom Tourismus, meint Bürgermeister Paweł Popłoński, deshalb treffe die Massenstornierung die Stadt sehr hart.


„Die Menschen haben vor Ort gemeinsam angepackt, um das Hochwasser zu bekämpfen“, betont Marcin Płachno. Nun bräuchten sie aber weitere Unterstützung von außen. „Jeder, der jetzt nach Niederschlesien oder ins Oppelner Land reist, hilft den touristischen Betrieben dort“, so der Leiter des Polnischen Fremdenverkehrsamtes. Elisabeth von Küster hat noch einen weiteren Grund für spontane Reisen ins Nachbarland: „Der goldene Herbst ist einfach eine der schönsten Reisezeiten für den Südwesten Polens.“ www.polen.travel

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