Der Immobilienkauf wird in Polen weiter für eine sichere Vermögensanlage gehalten. Die COVID 19-Krise hat die Wohnungspreise nicht beeinflusst, so die Firma Metrohouse. Nach der anfänglichen Stagnation am Immobilienmarkt am Anfang der Pandemie, finde man jetzt auf dem Sekundärmarkt keine Preissenkungen. Im Gegenteil wurden auf dem Immobilienmarkt im zweiten Jahresviertel in fünf Städten erhebliche Preissteigerungen notiert.
In Breslau, Krakau und Posen sind sie jedoch nicht so groß wie im ersten Jahresviertel, was auf eine Preisstabilisierung hinweisen kann. Die höchsten Steigerungen bei diesem Vergleich sieht man in Danzig (5,2 % in Bezug auf das erste Jahresviertel) und Lodz (3,1 %). In Warschau stiegen die Preise im ersten Jahresviertel rapide um 6,7 % an, im zweiten Jahresviertel blieben sie aber praktisch stehen, deutlich gestiegen ist dagegen das Angebot.
Die Corona-Pandemie brachte auch erschwerte Bedingungen auf dem Baumarkt, was jedoch nicht verhindert hat, die fast fertigen Investitionen abzuschließen. Im Juni wurden in Polen 17 180 Wohnungen und Häuser in Betrieb genommen, also um 4,2 % mehr als im Mai 2020 und um 19,2 % mehr als vor einem Jahr. Das ist ein sehr gutes Ergebnis, besonders nach der schwierigen Lage dieser Branche im April 2020.
Der negative Einfluss der Pandemie macht sich jedoch deutlich bemerkbar, wenn man die Anzahl der Neuinvestitionen betrachtet. Im Juni 2020 war zwar die Anzahl der Neuinvestitionen um 25 % höher als im Mai, das bedeutet aber nur, dass man das Niveau vom März 2020 wieder erreicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr war das Ergebnis um 1% schlechter. Wenn man jedoch die Ergebnisse für das ganze Halbjahr vergleicht, so begann man in diesem Zeitraum (Januar bis Juni 2020) knapp 100.000 neue Wohnobjekte zu bauen. Das sind 13,4 % weniger als in dieser Zeit im Jahr 2019. Auf dem Immobilienmarkt ist die Anzahl der neuen Wohnobjekte um um 19,5 % also fast ein Fünftel, gesunken.
Im Juli 2020 stiegen die Durchschnittspreise auf dem Primärmarkt in Breslau auf 8.727 PLN/m2 (+2,6 % verglichen mit Juni 2020), auch in Kattowitz – auf 7232 PLN pro m2 (+1,9 %), Lublin (6801PLN/m2 – d.h. +1,2 %) und Posen (7954 PLN m2, d.h.+ 0,6 %). In Krakau fielen sie im Durchschnitt auf 9.167 PLN pro m2 (- 1,6 %), in Danzig auf 9658 PLN pro m2 (- 3 %), in Stettin auf 7432 PLN pro m2 (also -3 %). Dagegen zahlte man in Warschau auf dem Primärmarkt 9943 PLN pro m2 (-0,4 %), in Lodz 6750 PLN pro m2 (+ 0,2%). (mi)
Foto: Breslau (Archiv Sh)