Fritz Langs „Der müde Tod” mit Livemusik
am 3. Februar im Kino "Neue Horizonte" in Breslau
Jozef Van Wissem, ein Lautenist und Gitarrist, der u.a. für seine Zusammenarbeit mit Jim Jarmusch bekannt ist, komponiert wieder einmal für einen deutschen expressionistischen Film. Dieses Mal wird es Fritz Langs herausragendes Werk „Der müde Tod” aus dem Jahr 1921 sein. Der niederländische Komponist wird am Freitag, den 3. Februar um 20:30 Uhr, im NH-Kino (Neue Horizonte-Kino) in Breslau live auftreten.
Groß angelegt, unheimlich atmosphärisch und überraschend phantasievoll - Fritz Langs "Der müde Tod" gehört zur phantasmagorischen Strömung des deutschen Filmexpressionismus und gilt bis heute als bahnbrechendes Werk. Dank der Beleuchtung der Kulissen von unten, die eine plastische Verzerrung der Szenerie bewirkte und durch das Spiel mit weißen und schwarzen Flecken, beeindruckt der Film durch die erzielten Effekte. Die visuelle Seite inspirierte solche Filmemacher wie Stanley Kubrick („Barry Lyndon”), Ridley Scott („Blade Runner”) oder Francis Ford Coppola („Dracula”).
Ein Jahrhundert später erhält Langs Werk durch seine musikalische Vertonung eine zusätzliche Dimension: Jozef Van Wissem schafft ein zeitloses, dunkles und intensives Klanguniversum. Seine Musik ist hypnotisierend, rein und minimalistisch; sie schafft eine außergewöhnliche, transzendente Atmosphäre, die das Publikum bei der Breslauer Vorführung erleben wird.
„Der müde Tod” ist nicht der erste Film, für den Jozef Van Wissem eine Musik komponiert hat. 2013 schuf er den in Cannes preisgekrönten Soundtrack für den Kultfilm von
Jim Jarmusch „Only Lovers Left Alive” (den er im selben Jahr auf dem Amerikan Film Festival in Breslau präsentierte). Die markanten Spuren, initiiert durch die Zusammenarbeit mit Jarmusch erklangen auch im Soundtrack zu einem anderen expressionistischen Film „Nosferatu: Eine Symphonie des Grauens” (1922) von F.W. Murnau, den Van Wissem vor kurzem u. a. im Warschauer Muranów-Kino und beim Neue Horizonte - Internationalen Filmfestival in Breslau aufführte. Vor einigen Monaten erschien der Soundtrack zu diesem Film unter diesem Titel: „Nosferatu. The Call of the Deathbird”. M. Ilgmann
Näheres und Kinokarten unter: https://www.kinonh.pl/op.s?id=18057