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"Setzt den Davidstern wieder auf die Görlitzer Synagoge!"

Der Förderkreis Görlitzer Synagoge plädiert in einem offenen Brief dafür, mit der Sanierung der Görlitzer Synagoge zu einem Kulturzentrum auch den Davidstern wieder auf die Kuppel zu setzen. In der Pogromnacht 1938 war die Synagoge genau wie 1.400 andere in Brand gesetzt worden, blieb aber weitgehend erhalten. Den goldglänzenden Davidstern auf dem Dach hackten einige Männer ab und zerstörten ihn. Nach 1945 verfiel das Gebäude. Im Dezember 2020 soll die frühere Synagoge nach langjähriger und aufwändiger Sanierung wiedereröffnet werden, nicht als Gotteshaus, weil es in Görlitz keine jüdische Gemeinde gibt, sondern als Kulturzentrum Görlitzer Synagoge, betrieben von der städtischen Kulturservicegesellschaft. „Viel Mühe wurde darauf verwandt, die Ausstattung wiederherzustellen“, schreiben Markus Bauer und Marius Winzeler vom Förderkreis der Synagoge in ihrem Brief. Und doch fehle einiges, darunter der Davidstern.

Inzwischen ist in Görlitz eine Diskussion darüber entbrannt, ob der Stern auf die Synagoge gehöre oder nicht. Neben Befürwortern gibt es Kritiker, die fragen, wozu ein Davidstern, wenn die Synagoge kein Gotteshaus ist. Andere sagen, ein unversehrter Stern spiegele den Verlust der jüdischen Gemeinde durch die Verfolgung in der NS-Zeit nicht hinreichend wider, und schlagen vor, ihn künstlerisch verfremdet wiederherzustellen. Das Thema soll nun, nach der Sommerpause, in den städtischen Gremien besprochen werden.


Noch mit Stern – Weihe der Görlitzer Synagoge 1911, Foto: Robert Scholz/Ratsarchiv Görlitz

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