„Höchste Eisenbahn für erlesenen Genuss!“ – unter dem Motto findet das Schlesische Nachtlesen am 13. April auf beiden Seiten des Neißeviaduktes in Görlitz und in Zgorzelec statt. Im Bahnhof Görlitz und in seiner Umgebung tragen an ungewöhnlichen Orten bekannte Persönlichkeiten Texte mit Schlesienbezug vor, über die Stadt und Region, das bahnbrechende Transportmittel Zug und das Abenteuer Zugreisen. Damit nimmt die Veranstaltung des Kulturreferates für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz Bezug auf die aktuelle Sonderausstellung des Hauses „Niederschlesien im Aufbruch. Gewerbe und Industrie entlang der Schlesischen Gebirgsbahn“.
Eröffnet wird das Schlesische Nachtlesen um 15 Uhr im Gleis 1 (ehem. Wartesaal im Bahnhof Görlitz, heute Veranstaltungssaal) mit der szenischen Lesung „Spurwechsel – 150 Jahre Literatur über Züge, Strecken und Bahnhöfe im östlichen Europa“, beendet ebenda um 21 Uhr mit einer Lesung des tschechisch-deutschen Autors und begeisterten Eisenbahners Jaroslav Rudiš aus seiner „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“.
Dazwischen wandert das Publikum von Ort zu Ort in Bahnhofsnähe und lauscht kurzen literarischen Darbietungen u. a. im Fotomuseum, in der Waldorfschule im alten Güterbahnhof, bei der Feuerwehr, auf dem Polizeirevier, im Schutzbunker oder im Glockenturm der Jakobuskirche. Unter den Vorlesenden erleben die Zuhörer u. a. die Leiterin des Polizeireviers Susanne Heise, den Theatersänger Hans-Peter Struppe, die charismatische Organisatorin der Jüdischen Gedenkwoche Lauren Leidermann, den Amtsleiter des Amtes für öffentliche Ordnung der Stadtverwaltung Görlitz Uwe Restetzki oder den Generalvikar des Bistum Görlitz Markus Kurzweil. Vorgelesen werden alte und neue Texte: Gedichte, Briefe, Zeitungsartikel, Romane und sogar ein Krimi. Der älteste Text wurde 1891, der jüngste 2023 veröffentlicht.
In Zgorzelec wird ab 17 Uhr der aus Bolesławiec (Bunzlau) stammende Bestseller-Autor Sławek Gortych im Dachgeschoss des Bahnhofs, dem Domizil der örtlichen Pfadfinderorganisation, zu Gast sein. Bekannt geworden ist er durch seine im Riesengebirge verankerte Krimis, die auch die deutsche Vergangenheit der Region miteinbeziehen. Die Veranstaltung im Bahnhof Zgorzelec findet in polnischer Sprache statt.
Die Karten für das Schlesische Nachtlesens kosten im Vorverkauf 10 Euro, am Tag der Veranstaltung 15 Euro. Agnieszka Bormann
Programm unter https://www.schlesisches-museum.de/kulturreferat/schlesisches-nachtlesen-2024