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Dresden – Prag in 60 Minuten

Längster Tunnel Deutschlands im Erzgebirge geplant


Die Deutsche Bahn hat Ende vergangenen Jahres in Heidenau bei Dresden ihre Vorzugsvariante für den Bau der neuen Strecke zwischen Dresden und Prag vorgestellt. Nach den Ergebnissen der Vorplanung liefert ein rund 30 Kilometer langer Tunnel durch das Erzgebirge zwischen Heidenau und dem tschechischen Verkehrsknoten Aussig (Ústí nad Labem) die für die Region bestmögliche Streckenführung. Um die geeignetste Trasse für den Bau von Deutschlands längstem Eisenbahntunnel zu finden, haben Experten in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine Teil- und eine Volltunnelvariante geplant. Dabei erwies sich die Volltunnelvariante als die sowohl für die Umwelt als auch verkehrlich, technisch und wirtschaftlich beste Lösung.


Zum Neubau des Tunnels gehört auch der Ausbau der Strecke zwischen Dresden und Heidenau. Damit der Zugverkehr reibungslos durch den neuen Tunnel fahren kann, müssen etwa 46 Kilometer neue Gleise, rund 90 neue Weichen, moderne Leit- und Sicherungstechnik sowie neue Abstellmöglichkeiten für Züge gebaut werden.


Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die neue Verbindung bietet künftig eine hochwassersichere Alternative. Das Projekt wird die Reise- und Transportzeiten im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr deutlich verkürzen. Damit leistet die Neubaustrecke einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Außerdem wird die Tschechische Republik in das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.


Im Januar 2024 haben die Bürgerdialoge in den Gemeinden begonnen, um über Details der Planung zu informieren. Gewichtige Hinweise können in die Planung einfließen. Mitte des Jahres soll die Vorzugsvariante endgültig feststehen. Die DB reicht die Unterlagen anschließend zur parlamentarischen Befassung im Deutschen Bundestag ein. Die Parlamentarier entscheiden voraussichtlich noch bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode über Umsetzung und Finanzierung der Vorzugsvariante.


Pressemeldungen zufolge können nähere Angaben zur Bauzeit und den Kosten erst mit dem Fortgang der Planung mitgeteilt werden. In einer bereits 2020 vorgestellten Machbarkeitsstudie wurde von Baukosten in der Höhe von 7,2 Milliarden Euro für Tschechien und 1,2 Milliarden Euro für Deutschland ausgegangen. Der Bau des Tunnels hänge auch von geologischen Bedingungen und der zur Verfügung stehenden Technik ab. Aufgrund der Erfahrung mit ähnlichen Großprojekten müssen man mit einer Bauzeit von mindestens zehn bis 12 Jahren rechnen.


www.dresdenprag.de/vorzugsvariante

 

 

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