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Einbrüche im Senfkorn Verlag - Alfred Theisen im Gespräch

Nach gleich zwei Einbrüchen beim Görlitzer Senfkorn Verlag im Dezember sprach Doris Tschechne mit dem Inhaber Alfred Theisen

Sind Sie gut ins neue Jahr gekommen?
Leider nicht. Die letzten Wochen waren schlimm.

Was ist geschehen?
Eigentlich rede ich ungern darüber, denn ein altes Sprichwort sagt: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“. Aber wir hatten gleich zwei Einbrüche Ende vergangenen Jahres, am 18. und am 30. Dezember. Vor allem der zweite hat unseren Familienbetrieb schwer getroffen, weil die Büroelektronik von der Telefonanlage bis hin zu unserem Computersystem komplett zerstört wurde. Zum zweiten Mal in den vergangenen Jahren stand ich einem Einbrecher direkt gegenüber und bin im Grunde genommen froh, dass ich selbst nicht zu Schaden kam. Denn ein zweiter mutmaßlicher Einbrecher wurde zum Beispiel mit einem USB-Stick aus unserem Büro unmittelbar nach dem Einbruch von der Polizei gestellt, aber bald wieder freigelassen, obwohl uns sämtliche Schlüssel und wichtige Elektronik fehlten. Wären beide Kriminellen noch in unseren Büroräumen gewesen, als ich dort am Sonntagmorgen gegen 9.30 Uhr ankam, wäre ich vielleicht nicht so ungeschoren davongekommen.
Erschwert wurde für mich die Situation durch eine heftige Influenza um Weihnachten und weitere Erkrankungen von Mitarbeitern. Dass auch die Weihnachtsgrüße im Dezember nur in sehr geringem Umfang ausgerichtet werden konnten, ist wohl der geringste Schaden.

Handelt es sich um eine gezielte Attacke gegen Sie oder Ihren Betrieb?
Das glaube ich nicht, denn seit Anfang Dezember gab es eine Serie von über 90 solchen Einbrüchen, wie die Polizei dem Mitteldeutschen Rundfunk mitteilte. Hier muss ich einfach die sehr schleppenden Ermittlungen der Polizei abwarten, die nach meinem Eindruck von der extremen Situation völlig überfordert ist.

Sollte man die Grenze in der Europastadt nicht wieder schließen, um solche Einbruchserien einzudämmen?
Genau das wäre die falsche Reaktion. Die grenzenlose Fußgängerbrücke über die Neiße ist mein liebster Ort in Görlitz. Am 13. Dezember hatte ich noch in Lemberg die ukrainische Musikgruppe Dyvostruny zu einer wunderbaren kleinen Konzertreise durch Görlitz und Umgebung persönlich abgeholt und zurückgebracht. Unzählige demütigende Stunden bei der Ein- und Ausreise in die Ukraine an dieser EU-Außengrenze haben mir noch einmal klar gemacht, wie wichtig diese sicher nicht unfehlbare Europäische Union auch wegen des Wegfalls der Grenzkontrollen zu den Nachbarstaaten Deutschlands ist.
Nein, nicht die offene Grenze ist in der Europastadt das Problem, sondern der zahnlos gemachte Rechtsstaat, den wir uns in Deutschland geschaffen haben. Offensichtlich ist der Täterschutz inzwischen wichtiger als der Opferschutz und auch unsere Polizeikräfte sind wohl nicht ausreichend. Verunsicherte und verärgerte Bürger fordern dann radikalere Lösungen, was unsere freiheitlich-republikanische Ordnung gefährden kann.


Ist der Senfkorn Verlag in seiner Existenz gefährdet?
Als ich am 30. Dezember zum zweiten Mal die Verwüstungen und Zerstörungen in unseren Büroräumen sah, habe ich nur gedacht, hoffentlich überstehen wir das. Nüchtern betrachtet sind die Einbrüche ein schwerer, aber überschaubarer Schaden. Unser Aufbauwerk der vergangenen beiden Jahrzehnte wird weitergehen und für 2019 haben wir uns wieder ehrgeizige Ziele gesetzt.

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Worauf freuen Sie sich in dem für Sie nicht so schön begonnenen Jahr 2019 besonders?
Diese Zeitschrift wollen wir als starkes Forum für Schlesien weiter ausbauen, indem wir schrittweise die Auflage auf 20.000 Exemplare erhöhen, um bundesweit auch im Zeitschriftenhandel präsent zu werden. Zurzeit sind wir nur in Görlitz und der schlesischen Oberlausitz am Kiosk erhältlich. Ab März wollen wir bundesweit an allen Bahnhöfen und Flughäfen verkauft werden. Weiter bemühen wir uns, den Abonnentenstamm und Verkauf im polnischen Schlesien auszubauen, wo wir noch viel zu wenig Leser haben. www.schlesien-heute.de wollen wir als Nachrichtenportal aktueller und attraktiver machen, die Zahl der „Online-Abos“ ausbauen. Da kommt einiges auf unsere kleine Mannschaft zu und hoffentlich schaffen wir alles. Am meisten aber freue ich mich allerdings, was den Betrieb angeht, auf die Reisen.

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Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Schlesien heute", Februar 2019 oder als PDF (1MB)


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