132.000 gaben deutsche Nationalität an
Endlich Ergebnisse der Volkszählung in Polen vorgelegt
Das Statistische Zentralamt veröffentlichte am 11. April 2023 nach 18 Monaten die vorläufigen Ergebnisse der polnischen Volks- und Wohnungszählung 2021 in Bezug auf die Nationalität und die zuhause benutzte Sprache. Von den im polnischen Gesetz über nationale und ethnische Minderheiten definierten Minderheitengruppen bleiben die Deutschen die zahlreichste, mit insgesamt 132.500 Personen, was 9,9 % der Gesamtzahl der Personen entspricht, die eine andere als die polnische Identität angaben. 38.700 gaben die deutsche Nationalität als erste und 93.800 als zweite an. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Volkszählung 2011 sind es 15.000 Personen weniger, die sich als Deutsche bekannten.
Bei der Volkszählung 2021 wurde erneut auch eine Frage nach der im häuslichen Kontakt verwendeten Sprache gestellt, bei der die Befragten die Möglichkeit hatten, zwei nicht-polnische Sprachen anzugeben, unabhängig davon, ob sie zusammen mit Polnisch verwendet wurden oder nicht. Die Verwendung von Deutsch bei Haushaltskontakten wurde von 199.000 Personen angegeben. Das sind rund 100.000 Personen mehr als bei der Volkszählung 2011, als nur 96.000 Personen angaben, zuhause Deutsch zu sprechen.
Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen (VdG), Rafał Bartek erklärt zu den Ergebnissen der Volkszählung: „Die geringere Zahl an Personen, die bei der Volkszählung Angaben gemacht haben, scheint auf die politische Atmosphäre in Polen und die Diskriminierung zurückzuführen zu sein, die den Menschen Angst macht, offen über ihre andere Nationalität zu sprechen. Dennoch sind die Zahl von 132.000 Personen die die deutsche Nationalität angeben sprechen, und die höhere Zahl von Personen, die angeben, die deutsche Sprache zuhause zu verwenden, erfreulich und zeigen, dass die Sprache einen hohen Stellenwert hat.“
Die Ergebnisse der letzten Volkszählung überraschen auch in Bezug auf die Zahl der Personen, die eine schlesische Nationalität angegeben haben. Während sich 2011 mehr als 840.000 Menschen als Schlesier bezeichneten, sank diese Zahl bei der Volkszählung 2021 auf 585.000. Wie im Falle der deutschen Sprache stieg jedoch die Zahl der Personen, die in ihren Haushaltskontakten die schlesische Sprache verwenden. Bei der Volkszählung 2021 gaben fast 460.000 Personen an, diese Sprache zu verwenden, gegenüber 140.000 im Jahr 2011. Auch die Zahl der Personen, die sich als Kaschuben (176.900) und Roma (11.800) bezeichnen, ist zurückgegangen. Andererseits wurde ein Anstieg bei den Minderheiten ukrainisch (79.400), weißrussisch (54.300), jüdisch (15.700) und lemkisch (12.700) verzeichnet. Ferner konnte bei 473.300 Volkszählungsteilnehmern die Nationalität nicht bestimmt werden.
Die vom Statistischen Hauptamt (GUS) vorgelegten Ergebnisse werden als vorläufig bezeichnet; es gibt auch noch keine Daten über die Anzahl der Personen, die einer bestimmten Nationalität angehören, aufgeschlüsselt nach Woiwodschaften, Kreisen und Gemeinden. www.vdg.pl. www.wochenblatt .pl
"Wir kamen aus dem Nichts. Die Wiedergeburt der Deutschen in Oberschlesien nach 1989”
Dawid Smolorz sprach mit Henryk Kroll, mit Bildern und Dokumenten, 142 Seiten,
17 Euro zzgl. Versand erhältlich bei Senfkorn Verlag, Brüderstr. 13, 02826 Görlitz,
Tel. 03581 402021, Fax 03581/402231, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder im Onlineshop.