Am 27. und 28. Januar erklingt in der Basilika Minor St. Elisabeth (Garnisonkirche) in Breslau, in der ul. Świętej Elżbiety 1/2, zum ersten Mal seit 46 Jahren wieder die legendäre „Stimme Schlesiens“ - die Engler-Orgel. Das majestätische Instrument wurde im Auftrag der Stadt nach dem Brand vom 9. Juni 1976 rekonstruiert.
Die Orgel aus dem 18. Jahrhundert war das prachtvollste Musikinstrument in Schlesien zu damaliger Zeit - sowohl in Hinblick auf die musikalischen Vorzüge als auch auf das Aussehen. Am 9. Juni 1976 wurde sie bei einem Brand vollständig zerstört.
Am 27. Januar 2022 wird das Instrument nach 46 Jahren zum ersten Mal wieder erklingen. Der Bau der Orgel wurde 1750 von Michael Engler begonnen und 11 Jahre später von seinem Sohn Gottlieb Benjamin Engler und seinem Schwiegersohn Gottlieb Ziegler fertiggestellt. Sie war mit 54 klingenden Stimmen und einem Register aus Glocken und Naturpauken ausgestattet. Für Bewunderung sorgte ihre dekorative Front - der vergoldete und farblich gefasste Prospekt, der mit Holzfiguren von Engeln und Propheten des Alten Testaments geschmückt war.
Bis in die 1970er Jahre verfügte das Instrument bereits über 91 Stimmen, nahm eine Fläche von etwa 115 qm im hinteren Teil des Kirchenschiffs ein, ihre Spannweite den Pfeilern des Kirchenschiffs lag bei 9,6 m. Die jahrhundertelange Geschichte der Engler-Orgel wurde durch einen Brand unterbrochen, der die Basilika St. Elisabeth am 9. Juni 1976 zerstörte.
Im Jahr 2011 wurde der Beschluss gefasst, die Orgel zu rekonstruieren. An der Rekonstruktion seit 2020 waren mehr als 200 Bildhauer, Maler und Zimmerleute beteiligt. Maßgefertigt wurden außerdem die Spielelemente des Instruments wie z.B. die Pfeifen. Die größte Pfeife der rekonstruierten Orgel ist 12 Meter hoch, die kleinste 6 mm. Es handelt sich um das weltweit größte Vorhaben dieser Art in der Nachkriegszeit. Seine Kosten belaufen sich auf rund 20 Millionen PLN.
Die Orgel wird am 27. Januar im Rahmen einer feierlichen Liturgie (geschlossene Veranstaltung) zum ersten Mal erklingen. Alle Interessierten können ihren Klang einen Tag später - am 28. Januar - hören. Auf der rekonstruierten Engler-Orgel wird Lorenzo Ghielmi spielen - weltberühmter italienischer Organist, Dirigent und Musikwissenschaftler. In der Garnisonkirche soll er Werke von Nicolaus Bruhns, Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach spielen.
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Foto: Tomasz Hołod/www.wroclaw.pl