Denkmal Schlafender Löwe in Carlsruhe/Pokoj
Mit der Eröffnung des sanierten historischen Parks in Carlsruhe/Pokój am 5. April 2024 verfügt die Woiwodschaft Oppeln/Opole über eine weitere herausragende Touristenattraktion. Dieser 20 Hektar große Schlosspark wurde in den letzten sechs Jahren saniert und ist einer der größten und schönsten im heutigen Polen. Das einst prächtige Schloss der Adelsfamilie von Württemberg wurde bedauerlicherweise zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört.
Carlsruhe/Pokój ist ein mythischer Ort in Oberschlesien, dessen polnischer Name „Pokój“ auf Deutsch „Frieden“ heißt. Mit Bezug darauf organisiert der Vorsitzende des Tourismusausschusses im Oppelner Sejmik, Hubert Kolodziej, hier besondere Friedenskonzerte. Ausgerichtet durch den örtlichen Heimatverein finden schon seit vielen Jahren an Fronleichnam in Carlsruhe die Carl-Maria-von-Weber-Festspiele statt. Dies begründet sich darin, dass dieser Komponist in den Jahren 1806 und 1807 als Gast des Herzogs Eugen von Württemberg hier als Intendant der Hofkapelle tätig war.
Mitte des 18. Jahrhunderts ließ Herzog Carl Christian Erdmann von Württemberg-Oels hier inmitten der Wälder zunächst einen Tiergarten anlegen. Nach dem Beispiel des badischen Karlsruhe wurden dafür zunächst sternförmig acht Alleen in den Wald geschlagen und an deren zentraler Schnittstelle ein Jagdschloss errichtet. In den nachfolgenden Jahren wurde dieses Gelände durch Bedienstete des Herzogs besiedelt und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden in den weiten Parkanlagen um den Ort mehrere Teiche angelegt. Es entstand eine Schule und die prächtige evangelische Sophienkirche wurde 1775 fertiggestellt.
Die Revitalisierung umfasste den französischen Garten und in Teilen den englischen Park sowie die Orangerie und viele Parkdenkmäler, wie beispielsweise den „Schlafenden Löwen“. Dieses für Eugen von Württemberg geschaffene Denkmal sollte den Frieden in Europa nach dem Sieg Preußens über Frankreich symbolisieren.
Woiwodschaftsmarschall Andrzej Buła betonte die neue Qualität des Ortes und ergänzt: „Wenn wir das Radwegenetz Błękitna Stobrawska Wstęga (im Stober-Landschaftspark) hinzufügen, schaffen wir ein touristisches 'Produkt' für alle Einwohner der Oppelner Region und darüber hinaus.“ Und Hubert Kolodziej, betont, dass der Park ein wunderbares Erbe nicht nur der Oppelner Region, sondern ganz Europas sei und regt dazu an, hier einen europäischen Park der Friedenssymbole zu schaffen.
Magdalena Ilgmann, Alfred Theisen
Revitalisierter Park Carlsruhe, Fotos: Marschallamt Oppeln