Modellzeichnung zum geplanten Einstein-Teleskop Foto: Marco Kraan/Nikhef
Görlitz soll als Zentrum der globalen Weltraumforschung noch stärker an Bedeutung gewinnen. Beschlossen und bereits in der Startphase ist die milliardenschwere Investition zum Aufbau des Deutschen Zentrums für Astrophysik-Forschung. Technologie. Digitalisierung (DZA).
Dabei handelt es sich um ein nationales Großforschungszentrum mit internationaler Strahlkraft, das ressourcensparende Digitalisierung vorantreibt, neue Technologien entwickelt, für Transfer sorgt und Perspektiven für die Region schafft, in dem es hunderte Fachkräfte aus der ganzen Welt nach Görlitz zieht und in der Region bis zu 3000 neue sichere Arbeitsplätze schafft.
Erst Mitte des Monats hat der Freistaat Sachsen das zentrale Kahlbaum-Areal als künftigen DZA-Standort erworben. Jetzt ringt der Freistaat in einem nächsten Schritt darum, als ideale Ergänzung für das DZA gegen starke internationale Konkurrenz das zwei Milliarden Euro teure Einstein-Teleskop in die Oberlausitz zu holen. Es handelt sich dabei um einen europäischen Gravitationswellen-Detektor der dritten Generation, der rund zehnmal empfindlicher sein soll als die heutigen Instrumente. Er wird aus drei ineinander verschachtelten Detektoren bestehen, von denen jeder aus zwei Interferometers mit 10 Kilometer langen Armen besteht. Damit kann ein tausendfach größerer Bereich des Universums wesentlich intensiver erforscht werden.
Schon jetzt plant das DZA im Granit der Lausitz in der Region zwischen Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen ein Labor zur Erforschung der Gravitationswellen, das durch die Ergänzung weiterer Bausteine zum Einstein-Teleskop ausgebaut werden könnte. Auf der Internetseite des DZA ist dazu zu lesen: „Zudem betreiben wir Forschung im Granit der Lausitz, einem Ort größter seismologischer Ruhe. Dort soll ein Untergrundforschungslabor, das Low Seismic Lab, entstehen. Aus diesem Grund haben wir die Mittel der Konzeptphase in eine Probebohrung in der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal investiert. Über das DZA hinaus schlagen wir die Lausitz als Standort des Einstein-Teleskops vor. Dies wäre die ideale Ergänzung für das DZA und nochmals ein gewaltiger wirtschaftlicher Impuls für die Region. Das DZA ist eine gemeinsame Initiative der deutschen Astronomie und Astroteilchenphysik. Zahlreiche starke Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft unterstützen unseren Vorschlag.“