Eine spannende Erzählung über Grünberg in Schlesien (Zielona Góra) und seinen Wein, auf Polnisch „Zaświaty“ (deutsch „Jenseits“, Verlag Wydawnictwo Wysoki Zamek, Kraków 2020) wurde im vergangenen Jahr in Polen zu einem Bestseller. Der Autor Krzysztof Fedorowicz (Jahrgang 1970) kommt aus Grünberg (Zielona Góra) im Norden Schlesiens. Er ist Winzer, Journalist, Dichter und Buchautor – und leidenschaftlicher Regionalforscher. Seit fast 20 Jahren führt er das Weingut Winnica Miłosz in Loos (Łaz), etwa 15 Kilometer östlich von Grünberg. Über sieben Jahre arbeitete Krzysztof Fedorowicz an diesem Buch, mit dem er auch den heutigen Bewohnern diese in Vergessenheit geratene Weinbautradition nahebringen und zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der lokalen Geschichte und Natur anhalten will.
Durch verschiedene Zeiten führt in der Erzählung August Grempler – ein Name der einst Wirtschaftsgeschichte schrieb. Denn August Grempler produzierte den ersten deutschen Sekt nach der Champagner-Methode und machte Grünberg zu einem Zentrum der deutschen Schaumweinproduktion. Im Buch von Fedorowicz beschließt diese Romanfigur August Grempler im Jahr der Corona-Pandemie 2020, die Grünberger Winzer und ihre Geschichten aus dem Jenseits ins Heute zu holen. Poetisch, bildhaft, aber auch informativ werden hier wahre Begebenheiten wiedergegeben – auch wenn sich darin Fiktion mischt. Zu literarischen Stoffen wurden außer dem Weinbau noch weitere wichtige Themen aus der Geschichte der Stadt Grünberg verarbeitet wie z.B. die sog. Hexenprozesse oder die Auswanderung der Altlutheraner aus der Grenzregion Schlesien-Brandenburg-Großpolen nach Südaustralien Mitte des 19. Jahrhunderts. Da sich unter ihnen auch Winzer fanden, lebt die Grünberger Weintradition bis heute in Barossa Valley, dem bekanntesten Weinbaugebiet Australiens.
Unter dem Titel „Jenseits des Vergänglichen. Geschichten von Grünberg und seinem Wein“ ist im Görlitzer Senfkorn Verlag eine 270 Seiten umfassende deutsche Ausgabe dieses Buches erschienen, meisterhaft übersetzt von Hans Gregor Njemz. Vor dem Hintergrund der sich in den vergangenen Jahren im Norden Schlesiens vollziehenden Renaissance des Weinbaues und aus Anlass des Jubiläums „800 Jahre Grünberg“ in diesem und „700 Jahre Stadtrechte von Grünberg“ im nächsten Jahr dürfte die deutsche Ausgabe dieses Buches von Krzysztof Fedorowicz über die Reihen der Schlesier hinaus in Deutschland ebenfalls auf breites Interesse stoßen.
Krzysztof Fedorowicz, Jenseits des Vergänglichen. Geschichten von Grünberg und seinem Wein“. Aus dem Polnischen von Hans Gregor Njemz, Senfkorn Verlag Görlitz 2022, 270 Seiten, mit historischen Bildern, 13 x 20,6 cm, 19,90 Euro, zzgl. Versandkosten erhältlich bei Schlesische Schatztruhe, Brüderstraße 13, 02826 Görlitz, Tel. 03581/402021, Fax 402231, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.schlesische-schatztruhe.de