Schloss Erdmannsdorf im Hirschberger Tal, Foto: Sławomir Milejski, Wikipedia
Am 23. Oktober soll Schloss Erdmannsdorf im Hirschberger Tal in einem offenen Verfahren im Gemeindeamt von Erdmannsdorf (Mysłakowice) versteigert werden. Der Startpreis liegt einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ zufolge bei 15 Millionen PLN, etwa 3,25 Millionen Euro.
Zusammen mit der Anlage erwerbe der Verkäufer zwei bebaute Grundstücke mit einer Gesamtfläche von über 2,5 Hektar. Bislang wurde das Schloss als Schule genutzt. Aber seit 2021 wurde in dem Ort ein neues Schulgebäude errichtet. Nach dessen Fertigstellung in diesem Jahr wird Schloss Erdmannsdorf nicht mehr als Bildungseinrichtung benötigt.
Der Adelssitz war von 1832 bis 1909 eine Sommerresidenz der Hohenzollern. 1831 kaufte Preußens König Friedrich Wilhelm III. das Schloss für 136.000 Taler, da er das Hirschberger Tal durch Besuche auf Schloss Fischbach kennen und schätzengelernt hatte, welches sein Bruder Prinz Wilhelm 1822 erworben hatte.
In den Folgejahren wurde das Erdmannsdorfer Schloss von Karl Friedrich Schinkel umgebaut, der im Schlosspark, am Rande der Sichtachse vom Schloss auf das Riesengebirge, auch die Kirche errichtete, während der Königliche Hofgärtner Peter Joseph Lenné Bepflanzungspläne für den Schlosspark entwarf. Erdmannsdorf wurde zum bevorzugten Sommerrefugium des Königs und seiner zweiten Gemahlin, der Fürstin von Liegnitz.
Seine heutige Gestalt verdankt Schloss Erdmannsdorf im Wesentlichen den Umbauten im Stil der Tudorgotik unter König Friedrich Wilhelm IV., dessen Vorstellungen ab 1840 von Friedrich August Stüler verwirklicht wurden.