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Trauer um Lina Goldammer

Wenige Tage vor ihrem 93. Geburtstag verstarb am 7. August nach langer, schwerer Krankheit in Würzburg Lina Goldammer, die frühere Inhaberin des Goldammer Verlages.

Sie wurde am 18. August 1927 als Russlanddeutsche in der damaligen Sowjetunion geboren. Am. 25. August 1952 heiratete sie den aus Lauban stammenden Verleger und Druckereibesitzer Karl Wolfgang Goldammer. Zusammen mit seinem Vater Carl Friedrich Goldammer hatte dieser nach der Vertreibung den 1880 in Lauban gegründeten Goldammer Verlag, der unter anderem vor 1945 das „Laubaner Tageblatt“ herausbrachte, im mittelfränkischen Scheinfeld wiederaufgebaut. Von hier aus erschien nun das „Laubaner Tageblatt“ und immer mehr Heimatzeitungen der entwurzelten und versprengt in West- und Mitteldeutschland lebenden schlesischen Landsleute.

 

Lina Goldammer unterstützte ihren Ehemann über Jahrzehnte mit Rat und Tat bei diesem wichtigen verlegerischen und publizistischen Einsatz. 1957 wurde der Sohn Hans-Ullrich geboren.

Als ihr Ehemann Karl Wolfgang Goldammer am 6. Januar 1996 plötzlich an einem Herzversagen starb, übernahm sie gemeinsam mit ihrem Sohn die Verlagsleitung. 2003 traf Lina Goldammer dann ein weiterer schwerer Schicksalsschlag, als auch ihr Sohn plötzlich und unerwartet verstarb. Von da an führte sie den Goldammer Verlag alleine weiter, der inzwischen 15 Heimatzeitungen, darunter auch eine sudetendeutsche und eine ostbrandenburgische, monatlich herausbrachte.

 

Für Ihren unternehmerischen und sozialen Einsatz wurde sie am 9. Dezember 2005 durch den Leiter der Staatskanzlei des Freistaates Bayern, Staatsminister Eberhard Singer, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dabei würdigte Staatsminister Eberhard Singer in seiner Laudatio ausdrücklich auch die wichtige Funktion der von Lina Goldammer herausgegebenen 15 Heimatzeitungen des Goldammer Verlages für die Identität, den Zusammenhalt sowie die soziale und politische Eingliederung der vertriebenen ost- und sudetendeutschen Landsleute.

 

Im Alter von 84 Jahren übergab sie den Goldammer Verlag 2011 in die Hände des in Rothenburg an der Tauber ansässigen Druckereibesitzers und Verlegers Wolfgang Schneider, unter dessen Verantwortung die Heimatzeitungen weiter erscheinen. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Würzburg, wo sie am 14. August auf dem Friedhof auch ihre letzte Ruhestätte fand.

Lina Goldammer (1927 – 2020)

 

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