Wie der Beauftragte der Landesregierung von Nordrhein Westfalen für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedlern, Heiko Hendrichs, MdL, Mitte Januar mitteilte, konnte mit der Veröffentlichung des vierten Bandes das deutsch-polnische Schulbuch komplettiert werden.
Zwölf Jahre habe die deutsch-polnische Schulbuchkommission an dem für die beiden Nachbarländer so wichtigen Vorhaben gearbeitet. Heiko Hendrichs, Landesvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen wies darauf hin, dass dieses Buch in Deutschland bereits als Lehrbuch zugelassen ist. Er hoffe nun auf eine baldige Zulassung „bei unseren polnischen Freunden“.
Das neue Schulbuch sei der Versuch, nationale Einseitigkeiten in der Geschichtsdarstellung zu überwinden und die Gefahr aufkommender Nationalismen einzudämmen. Heiko Hendrichs: „Für uns als Vereinigung, die sich für Heimatvertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten einsetzt, ist der vierte Band freilich besonders interessant. Dort wird das 20. Jahrhundert behandelt, das von Krieg und Gewaltherrschaft sowie Flucht und Vertreibung geprägt war. Für eine angemessene Erinnerungskultur ist es wichtig, dass Flucht und Vertreibung der Deutschen im Schulunterricht wieder mehr Beachtung finden. Gerade auch deswegen, weil Zeitzeugen rar werden.“
Das deutsch-polnische Geschichtsbuch könne an dieser Stelle daher eine gute Grundlage sein, die Wissensvermittlung zu verbessern. Zum einen biete das Buch eine objektivere Darstellungsweise, da sie aus beiden Perspektiven erfolgt. Zum anderen werden in dem Buch auch spannende Grenzregionen behandelt, die in Schulbüchern bislang kaum bis nicht vorkommen. Hier sei die Frage nach der nationalen Identität oft nicht einfach zu beantworten, wie zum Beispiel auch in Oberschlesien, der Partnerregion des Landes Nordrhein-Westfalen.
Unser Bild zeigt Schloss Kreisau in Niederschlesien, früherer Besitz des Grafen James von Moltke, führender Kopf der Widerstandsbewegung gegen Hitler. Heute ist Gut Kreisau ein Zentrum deutsch-polnischen Jugendaustausches. Foto: Archiv