Masurische Dorflandschaft im Winter, Julius Freymuth (Öl/Leinwand, um 1927)
Die ostpreußischen Winter waren lang und kalt. Bis zu sechs Monate prägten Eis und Schnee die Natur und das Leben. Lag die weite Landschaft unter einer dicken Schnee- und Eisschicht, so begann ein anderer, oft entbehrungsreicher Alltag. In der unwirtlichen Zeit verlagerte sich die Arbeit ins Innere, es wurde gesponnen, gewebt, repariert und geflickt. Gleichzeitig luden die vereisten Wasserflächen und schneebedeckten Felder, Hänge und Hügel zu Abenteuern auf Kufen, Schlitten und Skiern.
Bis heute ist der Winter in Ostpreußen fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben ihn in ihren stimmungsvollen Landschafts- und Stadtbildern sowie Tier- und Jagdansichten festgehalten, zahlreiche Bücher erinnern an diese kalte und zugleich malerische Zeit.
In der aktuellen Sonderausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums werden Werke von Künstlern wie Eduard Bischoff, Reinhold Feussner oder Daniel Staschus präsentiert. Anhand typischer Objekte – von der Eisaxt bis zum Spinnrad, vom Muff bis zum Schlitten – wird auch das zum Teil beschwerliche alltägliche Leben gezeigt. Abgerundet werden die Eindrücke durch historische Interviews, in der Ostpreußinnen und Ostpreußen von ihren Erfahrungen, Eindrücken und Erinnerungen an den Winter erzählen.
Sonderausstellung
30. November 2024 bis 2. März 2025
Eröffnung am Freitag, 29. November 2024, 18.30 Uhr, Eintritt frei!
„Nichts blieb als nur weißer Schnee…“ Winter in Ostpreußen
www.ostpreussisches-landesmuseum.de