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Friedrich Graf Schaffgotsch verstorben

Am 6. Juni starb in Hamburg Friedrich Graf Schaffgotsch genannt Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein, der Chef des Hauses Schaffgotsch. Er war der Sohn von Gotthard Graf Schaffgotsch (1914-1997) und dessen Gemahlin Marie-Rose geb. Prinzessin von Croy (1916-2001) sowie Enkel von Friedrich Graf Schaffgotsch (1883-1947), dem letzten Majoratsherrn auf Warmbrunn (Cieplice).

Der Verstorbene wurde am 22. Januar 1943 in Warmbrunn, dem Familiensitz, geboren. Verheiratet war er seit 1970 mit Jennifer Swaisland, mit der er zwei Kinder hatte, Philip und Jane. Die Schaffgotsch sind das wohl bedeutendste Adelsgeschlecht Schlesiens. Dort 1287 erstmals urkundlich erwähnt, erwarben sie im Mittelalter reichen Grundbesitz im Herzogtum Schweidnitz-Jauer, bekleideten hohe Landesämter und kirchliche Würden und bestimmten die Geschicke des Oderlandes mit.

Johann Anton Reichsgraf Schaffgotsch (1675-1742) war als Direktor des schlesischen Oberamts Stellvertreter des Kaisers in Schlesien, sein Sohn Philipp Gotthard (1715-1795) wurde 1747 Bischof von Breslau. Mit der 1858 erfolgten Heirat von Hans Ulrich Graf Schaffgotsch (1831-1915) mit Johanna Gryczik (1842-1910), Adoptivtochter des Zinkkönigs Karl Godulla, wurde ein Zweig der Schaffgotsch zu oberschlesischen Industriemagnaten.

Mit dem Tod von Friedrich Graf Schaffgotsch, der als letzter seines Geschlechts in Schlesien geboren wurde, geht für das Haus Schaffgotsch eine über 730jährige Ära zu Ende. Schlesien wird für das Geschlecht zur Geschichte – ein Schicksal, das für viele Familien gilt.

Ulrich Schmilewski

 

Das Stammwappen derer von Schaffgotsch, Foto: Pudelik

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