Maria Tietze, geborene Janietz, feierte bereits am 3. März 2024 ihren 108. Geburtstag. Geboren wurde sie 1916 in Guttentag im damals deutschen und heute polnischen Oberschlesien. Als 8. von 15 Kindern erlebte Maria Tietze eine unbeschwerte Kindheit mit Dienstmädchen und schönen Ferien auf dem Land bei den Großeltern. Besonders das Hühnerfüttern hat ihr großen Spaß gemacht.
Das Reisen hat ihr immer viel Freude gemacht, beispielsweise nach Griechenland oder mit der Pfarrgemeinde in die Türkei. Nach 39 Ehejahren ist ihr Mann im Oktober 1983 im Alter von 74 Jahren verstorben. Frau Tietze lebte noch bis vor zwei Jahren mit ihrer Tochter Maria Döhlen zusammen unter einem Dach. Doch nachdem sie vor zwei Jahren einen Herzinfarkt erlitt, erfolgte der Umzug in die Seniorenresidenz Kist, wo sie sich gut erholte und wohlfühlt. 111 Jahre möchte sie erreichen, erklärt sie in ungebrochenem Lebensmut, wie uns der Sohn berichtet. Die glühende Katholikin hat, solange es ging, noch die Heilige Messe besucht und erhält weiter regelmäßig die Krankenkommunion. Zum 107. Geburtstag schrieb die Main-Post aus Würzburg von ihrem „wachen Geist“ und das sie „mit Humor und ihren Scherzen immer noch voll am Leben teilnimmt“. Geschildert wird zum Beispiel folgende Episode: „Als ihre Schwiegertochter sagt, dass man von jetzt an nur noch von Jahr zu Jahr denke, erwidert sie schlagfertig: ‚Jetzt begrenzt sie mich schon wieder‘. Die ganze Geburtstagsfeierrunde lacht und weiß, dass es keine leeren Versprechen sind.“
Was ist wohl das Geheimnis für so ein hohes Alter? Sie selbst gab den Gratulanten einmal den Rat mit auf den Weg: „Behaltet Euren Humor, dann ist vieles im Leben leichter.“ In einer Würdigung der Gemeinde Kleinrinderfeld heißt es: Frau Tietze blickt auf ein schönes, erfülltes Leben zurück, das sie schon immer mit Freude und Disziplin genießt. Jedenfalls lebt die gläubige Schlesierin vor, wie man auch im hohen Alter wach und jung bleiben kann. (Sh)
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