Klaus Plaszczek (l.) war sehr stolz auf seinen Besuch beim „deutschen“ Papst im Vatikan. Er überreichte ihm ein Papstbildnis aus oberschlesischer Kohle, Foto: Stiftung Haus Oberschlesien
Im 82. Lebensjahr verstarb der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Oberschlesier, Klaus Plaszczek in seiner Wahlheimat im westfälischen Herford an seiner tückischen Krankheit. Über 30 Jahre stand der gebürtige Hindenburger an der Spitze des Verbandes der Oberschlesier. Klaus Plaszczek war auch langjähriges Vorstandsmitglied der Stiftung Haus Oberschlesien.
„Wir sind unendlich traurig, auch wenn wir sicherlich absehbar damit rechnen mussten. Die Krankheit hat den ansonsten so lebensfrohen und hoffnungsvollen Menschen Klaus Plaszczek letztlich zermürbt. Wir verlieren nicht nur einen Freund und Wegbegleiter, sondern ein oberschlesisches Unikat. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Renate, seinen Töchtern und Enkeln sowie weiteren Angehörigen“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Sebastian Wladarz.
Man würde der Person von Klaus Plaszczek nicht gerecht, wenn man seine Lebensleistung in Zahlen und Daten „herunterbetet“, meint Sebastian Wladarz, selbst gebürtiger Oberschlesier. „Es waren seine verlässliche Art, Persönlichkeit und der Umgang mit seinem Gegenüber, die ihn ausmachten. So vermochte er die Menschen in seinem Umfeld für Oberschlesien zu begeistern und zusammenzuhalten. Basierend auf einem christlichen Fundament, war seine Arbeit geprägt vom Glauben an das Gute und die Menschen“, schreibt Sebastian Wladarz, der über zwei Jahrzehnte end mit Klaus Plaszczek kooperierte. Immer ging es dabei um die Oberschlesier dies- und jenseits von Oder und Neiße, sowie den deutsch-polnischen Dialog. Höhepunkt seiner Amtszeit waren sicherlich die persönlichen Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. und seinem Nachfolger Franziskus. „Da war er wirklich stolz darauf, denn so etwas gelang, mit Ausnahme der Donauschwaben, keiner weiteren Landsmannschaft“, betont Sebastian Wladarz, der die beiden Reisen damals organisiert hat.
Auch wenn er Christdemokrat war, so Sebastian Wladarz, habe Klaus Plaszczek doch auch etwas von Helmut Schmidt gehabt: „Zum einen war er lange Kettenraucher, selbst bei 180 km/h auf der A 2 nach Berlin, zum anderen fackelte er bei Herausforderungen nicht lange, sondern packte direkt an. Und sein Wort hatte Gewicht“.