Museumsdirektor Dr. Piotr Oszczanowski (Mitte), Foto: Arkadiusz Podstawka
Vor 75 Jahren wurde in der niederschlesischen Metropole das Staatliche Museum Breslau (das heutige Nationalmuseum) gegründet. Anlässlich des Jubiläums wurden am 28. März 2022 im Foyer des Museums zwei von Tomasz Wenklar geschaffene Büsten von prominenten Direktoren des Nationalmuseums Dr. Maria Starzewska und Mariusz Hermansdorfer enthüllt und eine neue Verlagsreihe „Przypadki Wrocławskich Muzealników" [Die Begebenheiten der Breslauer Museologen] vorgestellt.
"Wenn wir heute, am 28. März 2022, dieses besondere Jubiläum feiern, wenden wir uns der Vergangenheit zu und würdigen die Mühen und die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit mehrerer Generationen von Museumsmitarbeitern in Breslau.", so Dr. Piotr Oszczanowski, Direktor des Breslauer Nationalmuseums. "Sie haben den Grundstein für diese Einrichtung gelegt, hervorragende Ausstellungen organisiert und das Museum zu einer der wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt, der Region und des Landes gemacht. Diese Erinnerung, gepaart mit der Bewunderung für die Ausdauer, die harte Arbeit, die Kreativität und das Wissen unserer Vorgänger, ist der Grund, warum wir ihnen unsere Anerkennung zollen wollen“ Dies werde in Form von Denkmälern gemacht, wie im Falle der bedeutenden Direktoren des Museums, Dr. Maria Starzewska und Mariusz Hermansdorfer, oder in Form von Buchausgaben mit den persönlichen Erinnerungen, wie bei den namenhaften Mitarbeitern des Museums, Dr. Bożena Steinborn und Daniela Stankiewicz.
Im Jubiläumsjahr bietet das Nationalmuseum einige interessante Sonderausstellungen. Vom 15. März bis zum 22. Mai wird im Hauptgebäude des Museums eine Exposition „Madonna i książę. Sobiescy na Śląsku“ (Madonna und Fürst. Die Sobieskis in Schlesien) präsentiert. In ihrem Rahmen können die Besucher die Beziehungen der königlichen Sobieski-Familie zu Schlesien entdecken und verschiedene Andenken besichtigen, welche auf die Anwesenheit der Söhne von Jan III. Sobieski (1629-1696) in Schlesien zurückzuführen sind. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich die Madonna der Familie von Sobieski; das Bild ist für gewöhnlich in einem der Seitenaltäre des Breslauer Doms zu finden, im Museumsgebäude wird man es zum ersten Mal sehen können.
Im Ethnografischen Museum können die Gäste im Rahmen der Exposition: Pisanki i palmy wielkanocne (22. März bis 7. April 2022) Ostereier und Osterpalmen aus Niederschlesien bewundern. Die in verschiedenen traditionellen Techniken verzierten Ostereier stellen ein Element der Volkskunst dar; das Breslauer Museum hat in seiner Sammlung bereits über 1.200 Stück davon. Unter den Osterpalmen befinden sich auch welche aus dem Vilna-Gebiet.
Seit Dezember 2021 kann man im Vier-Kuppel-Pavillon eine monographische Ausstellung der weltbekannten polnischen Textilkünstlerin und Bildhauerin Magdalena Abakanowicz (1930-2017) „Abakanowicz. Totalna” [Abakanowicz total] sehen, die bis zum 28. August 2022 läuft und bereits jetzt zu einem großen Ausstellungserfolg wurde. Die Retrospektive, der vor vier Jahren in Warschau verstorbenen namhaften Künstlerin, umfasst 400 Objekte und 50 Arbeiten, die in 13 Sälen des Vier-Kuppel-Pavillons präsentiert werden.
M. Ilgmann
Näheres unter: https://mnwr.pl/en/category/exhibitions/
Gelbes Abakan 1970-1975, Abakanowicz totalna, Foto: M.Ilgmann
Madonna der Sobieski-Familie, Foto: MNWR
Ostereier und Osterpalmen, Foto: MNWR