Am 27. August 2022 ist in München Seine Durchlaucht Bolko Fürst von Pleß, Graf von Hochberg Freiherr zu Fürstenstein gestorben. Die Nachricht wurde von der trauernden Witwe Fürstin Marie Elisabeth und der Tochter des Fürsten, Felicitas Gräfin von Hochberg, überbracht. Der Enkel und Erbe der letzten Besitzer von Fürstenstein und Pleß war ein großer Freund Polens und der Polen.
Bolko Constantin Stanislaus Maria de la Paz Conrad Juan, Fürst von Pleß, Graf von Hochberg und Freiherr zu Fürstenstein wurde am 3. April 1936 in München als Sohn des Grafen Bolko von Hochberg und seiner Frau Clothilde, geborene de Silva y Gonzalez de Candamo, geboren. Die Großeltern des Fürsten väterlicherseits waren Fürst Hans Heinrich XV. und Fürstin Daisy von Pleß.
Die Familie von Hochberg war von 1509 bis 1943 Verwalter und später Besitzer des Schlosses Fürstenstein. Als Nachfahre der Besitzer von Fürstenstein / Książ und Pleß / Pszczyna besuchte Fürst Bolko seit den 1970er Jahren regelmäßig Schlesien. Nach 1989 und insbesondere nach der Versöhnungsmesse in Kreisau beteiligte er sich an der Förderung des Schlosses Fürstenstein als touristische Attraktion von überregionaler Bedeutung. Seitdem besuchte er das Schloss regelmäßig und beteiligte sich an der Organisation von kulturellen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und Publikationen.
Fürst Bolko von Hochberg und Pleß hat sich auch für die überregionale Zusammenarbeit zwischen den Städten Waldenburg/Wałbrzych und Pleß/Pszczyna eingesetzt, die in der Vergangenheit ein gemeinsames Herrschaftsgebiet bildeten, die durch eine Personalunion in der Person der aufeinanderfolgenden Besitzer aus der Familie von Pleß verbunden waren und seit 2013 Partnerstädte sind. Im Jahr 2015 verlieh ihm der Stadtrat den Titel eines Ehrenbürgers von Waldenburg.
Fürst Bolko von Hochberg und Pleß lebte in München und war seit 1984 Senior und Oberhaupt der Adelsfamilie von Hochberg. Er hatte eine Tochter, Felicitas.
Im Juni dieses Jahres veröffentlichte er seine Memoiren „Wspomnienia Śląskiego Księcia” in polnischer Sprache, die er mit Hilfe des Präsidenten der Fürstin-Daisy-von-Pless-Stiftung, Mateusz Mykytyszyn, verfasst hatte. M. Ilgmann