Kanzler Olav Scholz und Ministerpräsident Kretschmer am 5. Februar in Görlitz
Foto: Sächsische Staatskanzlei | Pawel Sosnowski www.pawelsosnowski.com
Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt den bisherigen Alstom-Standort in Görlitz, wo künftig Rohbaumodule für Wehrtechnik anstelle von Bahnwaggons produziert werden. Diese industriepolitische Neuausrichtung wurde von beiden Unternehmen am 5. Februar in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer offiziell verkündet.
Alstom hatte die Schließung des Standorts angekündigt. KNDS, das aus der Fusion von Krauss-Maffei Wegmann aus Deutschland und Nexter aus Frankreich hervorgegangen ist, produziert unter anderem Kampfpanzer wie den Leopard, Schützenpanzer des Typs Puma sowie Artillerie- und Aufklärungssysteme. Der Standort in Görlitz bietet eine gut ausgebaute Infrastruktur und hoch qualifizierte Fachkräfte, was den Übergang für KNDS erleichtert.
Von den 700 derzeit bei Alstom beschäftigten Mitarbeitenden sollen etwa 350 direkt zu KNDS wechseln. Für die übrigen wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, um ihnen durch eine Fortbildung neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Zudem laufen Verhandlungen über Abfindungen für jene Mitarbeitenden, die nicht übernommen werden.
Die Übernahme des Standorts durch KNDS erfolgt vor dem Hintergrund der verstärkten Aufrüstung Deutschlands seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Um der steigenden Nachfrage nach militärischer Ausrüstung gerecht zu werden, baut KNDS seine Produktionskapazitäten aus.