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Werke von Maria Pinińska-Bereś in Breslau

Im Breslauer Vier-Kuppel-Pavillon können Kunstliebhaber noch bis zum 13. Oktober 2024 eine spannende Sonderausstellung sehen. Es handelt sich dabei um eine Retrospektive der polnischen Bildhauerin und Performance-Künstlerin Maria Pinińska-Bereś.

Dies ist die erste große monografische Ausstellung dieser berühmten zeitgenössischen Künstlerin seit über zwanzig Jahren. Maria Pinińska-Bereś (1931-1999) gilt als eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten der polnischen Kunst des 20. Jahrhunderts. In ihrem Werk erforschte sie die Sphäre der Weiblichkeit und der weiblichen Erotik, deren gesellschaftspolitische Verstrickungen sowie ihre Beziehung zur Natur. Die Schau zeigt eine breite Auswahl von Werken, die von den 1950er Jahren bis zum Ende des letzten Jahrhunderts entstanden sind.


Maria Pinińska-Bereś studierte an der Akademie der Schönen Künste in Krakau, wo sie im Atelier eines der bedeutendsten polnischen Bildhauer der Gegenwart, Xawery Dunikowski, ausgebildet wurde. Die Künstlerin, die jahrelang im Schatten ihres Ehemanns, eines namhaften Bildhauers Jerzy Bereś stand, erhält nun allmählich die Anerkennung, die sie verdient. Pinińska-Bereś' frühe Werke aus den 1950er Jahren sind Skulpturen, die den damals populären Trend zur Figuration repräsentieren. Für ihre Arbeiten verwendete sie hauptsächlich Gips, Zement und Eisen. Mit der Zeit wurde ihre Kunst formal abstrakter, und die Künstlerin griff immer mutiger zu nicht-traditionellen Materialien. Ab den 1960er Jahren ersetzte sie feste Materialien durch leichtere und „weibliche“ Materialien wie Steppdecken, Decken, Textilien und Pappmaché.  

Aus dieser Zeit ist die „Rotunde mit Votivgaben“ aus Zement (1961) zu sehen, deren Sockel die Künstlerin mit einer Steppdecke überzog, oder die späteren massiven Skulpturen der Serie „Rotunde“ (1960-1963), bei denen sie auf den Sockel ganz verzichtete und ihn durch Kissen oder Steppdecken ersetzte, die sie direkt auf den Boden legte. In der Schau gibt es auch Werke aus ihrer berühmtesten Serie „Korsetts“ (1965-1967). Die leichtgewichtigen Skulpturen der Künstlerin wurden aus Papiermasse, Holz und Stoff geschaffen. Die Autorin hat dabei die Assoziationen des Betrachters einmal mehr in den Bereich des Alltäglichen gelenkt. 

Die Kuratoren der Ausstellung sind: Heike Munder, Jarosław Suchan, Małgorzata Micuła (Nationalmuseum Breslau). M. Ilgmann

Mehr unter: https://mnwr.pl/en/maria-pininska-beres-a-retrospective/


Die Züricher Kuratorin Heike Munder bei der Führung, Foto: M.Ilgmann

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