Noch bis zum 24. November zeigt OP ENHEIM in Breslau innovative Arbeiten von Textilkünstlern aus Polen, Rumänien und der ehemaligen DDR. Der Titel der Ausstellung „Common Threads“ (Gemeinsame Fäden) verweist auf gemeinsame Ideen in der Textilkunst, die von der Nachkriegszeit in den 1960er Jahren bis heute entstanden sind.
Die Schau präsentiert das Werk weniger bekannter, aber äußerst wichtiger Vertreter der polnischen Schule der Textilkunst, wie Jolanta Owidzka, Zofia Butrymowicz oder Wojciech Sadley. Die Ausstellung umfasst auch Werke einer etwas jüngeren aber bedeutenden Künstlerin Małgorzata Żerwe. Die Werke von polnischen Künstlern wurden den Werken von Künstlern gegenübergestellt, deren gemeinsame Erfahrung das Leben in den Ländern war, die vor dem Zusammenbruch der UdSSR zum Ostblock gehörten. Ritzi und Peter Jacobi, Klara Biro Jecza und Magda Ziman stammen aus Rumänien, während die in Berlin geborene Künstlerin Christa Jeitner ihre Werke in der DDR schuf.
„Durch den Umgang mit dem textilen Medium – das, obschon mit dem Begriff eines folkloristischen, dekorativen Handwerks aufgeladen, gleichzeitig durch eben diesen Begriff geschützt wurde – gelang es den Künstlerinnen und Künstlern, die vor allem für die Malerei geltenden Setzungen ihrer kommunistischen Regime zu unterlaufen. Die Beschäftigung mit dem Faden öffnete Raum für ästhetische Interventionen und Experimente mit modernistischen abstrakten Tendenzen durch bildnerische Instanzen wie Material, Technik, Form und Farbe. […] Beginnend in den 1960er Jahren treten die ausgewählten Künstlerinnen und Künstlerin einen vielschichtigen Dialog”, so Claudia Kudinova, die Kuratorin der Schau.
Die Ausstellung wird in Kooperation zwischen OP ENHEIM und der Galerie Volker Diehl, Berlin, realisiert. M. Ilgmann
Ausstellungsort: OP ENHEIM, Am Salzmarkt 4 in Breslau
Mehr unter: https://openheim.org/de/aktualnosci/common-threads-wystawa-op-enheim/
Zofia Butrymowicz, Bouquets 1963, Foto: OP ENHEIM